Spechti
3. Liga
Die Vereine der 2. Liga im Test
18 Teams kämpfen in der kommenden Saison in der 2. Liga um den Aufstieg und gegen den Abstieg. Nur drei Mannschaften können den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen, vier Mannschaften hingegen müssen am Ende der Spielzeit den Weg in die Regionalliga antreten. Der kicker testet die Teams auf ihre Stärken und Schwächen und stellt Ihnen alle 18 Mannschaften vor.
Karlsruher SC
Becker setzt auf neues System
Auch wenn der KSC vom Aufstieg nicht redet - er ist ein Kandidat für die ersten Plätze. Trotz seiner noch dünnen Personaldecke im Angriff.
Hoch angesehen: Trainer Ede Becker beim Karlsruher SC.
© imago
Kommen und Gehen
Vorab: Der KSC bleibt seiner Linie treu, gibt mit Benjamin Barg, Marco Manske und Sascha Trauterneut Eigengewächsen eine Chance. Mit Danny Schwarz (31/zu 1860) verließ der zentrale Mittelfeldmann den KSC. Da auch Sean Dundee (33/zum OFC) ging, verlor der KSC-Kader ein Stück Routine. Das sollen nun die Neuen Maik Franz aus Wolfsburg und Massimilian Porcella mit ihrer Erstliga-Erfahrung kompensieren.
Tests und Tore
Spielte der KSC gegen unterklassige Klubs, war er erfolgreich, ließ aber den absoluten Tordrang vermissen. Gegen
waren die Badener beim 0:2 chancenlos. Auch beim 2:2 gegen den Schweizer Erstligisten FC Aarau steckte Sand im KSC-Kombinationsgetriebe - allerdings auch wegen Müdigkeit.
Stärken und Schwächen
Das Team ist eingespielt, muss nur den Abgang einer Stammkraft (Schwarz) verkraften. Die jungen Akteure wie Eichner, Kapllani oder Freis haben noch viel Luft nach oben. Weiteres Plus: die Defensive mit Keeper Miller und der von Kies, Eggimann, Franz und Eichner gebildeten Viererkette. Eine Bank im defensiven Mittelfeld ist der umsichtige Aduobe.
Probleme könnte es geben, weil etliche Akteure (Carnell, Kaufman, etc.) verletzungsanfällig sind. Zudem ist der Angriff mit Freis, Kaufman und Kapllani dünn besetzt. Können die Eigengewächse den Etablierten keinen Druck machen, mangelt es an Konkurrenzkampf im Kader.
System und Taktik
Trainer Becker stellt das System der vergangenen Saison um. Weg von der Doppelsechs im zentralen Mittelfeld, hin zur Raute. Im Defensivzentrum ist Aduobe gesetzt. Die feinen Techniker Carnell und Mutzel übernehmen die Halbpositionen, im offensiven Mittelfeld kann Federico wie auch Porcello agieren. Insgesamt ist die Taktik offensiver ausgerichtet. Auch von den Außenverteidigern verlangt der Trainer immer wieder Vorstöße. Im Angriff bieten sich mehrere Varianten an. Kapllani/Freis als Stoßstürmer, dahinter Federico als hängende Spitze - oder nur das Sturm-Duo Kapllani/Freis.
Trainer und Umfeld
Trainer Ede Becker ist ein absoluter Fachmann und findet große Anerkennung. Er gilt als ruhig, besonnen und kommunikativ. Mit Spielern und den Medien. Nach außen schützt er seine Spieler - intern ist er gnadenlos. Sportdirektor Rolf Dohmen, der ihn verpflichtete, hält ihm den Rücken frei. Präsident Raase ackert und rackert für "seinen" KSC, bleibt aber wohltuend zurückhaltend.
Stimmen und Stimmungen
Der KSC bleibt auf dem Boden. "Wir wollen unsere starke Saisonleistung bestätigen, wenn möglich etwas besser werden", so Trainer Becker. Es herrscht gedämpfter Optimismus in Sachen Aufstieg. Aber: Als Sportdirektor Rolf Dohmen im Mai 2002 antrat, sagte er: "Der KSC soll in fünf Jahren in die Erste Liga aufsteigen!" Diese Zeit ist nach der Saison 06/07 abgelaufen...
Fazit und Prognose
Fast der komplette Kader der Saison 05/06 blieb beim KSC - und er ist dank Franz und Porcello stärker geworden, auch wenn Schwarz Weggang schmerzt. Sorge bereitet allerdings die dünne Sturmbesetzung. Sollte es den Badenern wie beabsichtigt gelingen, in diesem Bereich sinnvoll nachzulegen, werden sie an die vergangene gute Saison anknüpfen - auch der Aufstieg wird dann endgültig ein ernsthaftes Thema.
Peter Putzing
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Erzgebirge Aue
Schädlich setzt auf alte Abwehr
Die wichtigen Spieler sind in Aue geblieben, das Mittelfeld wurde gar verstärkt. Auch das Ziel ist angepasst - oberes Drittel.
Hoch angesehen: Erzgebirge Aues Trainer Gerd Schädlich.
Kommen und Gehen
Erstmals seit Jahren musste Aue keinen Leistungsträger an zahlungskräftigere Klubs ziehen lassen. Verlassen haben den Verein Günther, Helbig (beide Jena), Mikolajczak (Kiel), sowie Torhüter Hahnel (Rostock). Alle konnten jedoch adäquat ersetzt werden. Die größten Hoffnungen liegen dabei auf Mittelfeldmann Tom Geißler (22, Mainz). Auf der rechten Außenbahn soll Miso Brecko (22, HSV) für Druck sorgen. Links könnte das Mitja Schäfer (26, Ahlen) übernehmen. Mit der Ersatzbank wird sich dagegen Torwart Axel Keller (29, Rostock) begnügen müssen.
Tests und Tore
Sechs Siege und 71:1 Tore gelangen in den ersten Tests gegen überwiegend unterklassige Teams. Dabei zeigten sich vor allem die Angreifer in bester Torlaune. Als echter Gradmesser erwies sich Tschechiens Erstligist Banik Ostrava. Beim verdienten 1:0 hinterließ die Abwehr den gewohnt sicheren Eindruck.
Stärken und Schwächen
Die Defensive, das Prunkstück der vergangenen Saison, konnte komplett gehalten werden. Frischen Wind erhofft sich Trainer Gerd Schädlich von seinem Mittelfeld. Hier sollen der technisch versierte Slowene Brecko auf rechts sowie Geißler auf links die Offensive beleben. Probleme könnte es im Angriff nur geben, falls Andrzej Juskowiak (35) ausfallen würde. Mit 25 Treffern in 79 Partien ist der Pole Aues erfolgreichster Zweitliga-Torschütze.
System und Taktik
Je nach Ausrichtung des Gegners lässt Schädlich mit einer Dreier- oder Viererabwehrkette agieren. Auch auswärts werden die Auer offensiv mit drei Angreifern antreten. Vor der Abwehr sollen Kurth oder Dostalek die Rolle des Abräumers übernehmen. Auf den klassischen Spielgestalter verzichtet Schädlich, doch soll Geißler auf halblinks offensiv Akzente setzen.
Trainer und Umfeld
Präsident Uwe Leonhardt sieht den Verein noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten. Er will den Weg der kleinen Schritte kontinuierlich fortsetzen. Ein echter Erfolgsgarant ist Trainer Gerd Schädlich. Der Vertrag des 53-Jährigen, seit Juli 1999 Chefcoach in Aue, läuft im Sommer 2007 aus. Sollte die kommende Saison erwartungsgemäß laufen, ist eine Verlängerung Formsache. Auch im Umfeld wird eine Menge getan, um die Bedingungen dauerhaft zu verbessern. So entstand ein weiterer Rasenplatz mit Rasenheizung, der vor allem im Winter bessere Trainingsmöglichkeiten bieten soll.
Stimmen und Stimmungen
"Die Alten müssen das Niveau halten, die Jungen möglichst eine Schippe drauflegen", sagt Kapitän Jörg Emmerich. Einigkeit herrscht zwischen Spielern und Vorstand des Vereins, was die Ziele für die kommende Saison betrifft: Möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen und mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld den Profifußball in Aue dauerhaft erhalten.
Fazit und Prognose
Der Kader wurde gezielt verjüngt und im Mittelfeld verstärkt. Die Ergebnisse in der Vorbereitung zeigen, dass die Mannschaft bereits eingespielt und auf einem guten Niveau ist. Bleiben die Erzgebirgler vom Verletzungspech verschont, ist ein Platz im oberen Tabellendrittel, wie er in der vergangenen Saison mit Rang 7 erreicht wurde, realistisch.
Olaf Mersiovsky
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Kickers Offenbach
Frank setzt auf starkes Kollektiv
Der OFC agierte bisher zurückhaltend auf dem Transfermarkt. Wegen des eingespielten Kaders ist der Klassenerhalt aber realistisch.
Hoch angesehen: Trainer Wolfgang Frank beim OFC.
© imago
Kommen und Gehen
Die Offenbacher legten vor allem Wert darauf, die ersten 13, 14 Spieler zu halten. Das ist mit Ausnahme von Mamadou Diabang (FC Augsburg, war von Bochum ausgeliehen) auch gelungen. Ansonsten gingen nur Ergänzungsspieler (Budtz, Kanyuk, Fiorentino, Ramovic, Tapalovic, Wandeir). Da das Stammpersonal dem OFC weiter zur Verfügung steht, verpflichtete er mit Ignjac Kresic (Dresden), Sean Dundee (KSC), Markus Kreuz (Murcia), Niko Bungert (
04) nur vier Spieler. Einen Nachwuchsstürmer wollen die Hessen noch holen.
Tests und Tore
In den ersten vier Wochen der Vorbereitung konfrontierte Trainer Wolfgang Frank sein Team nur mit unterklassigen Gegner. Deshalb sind die Ergebnisse gegen Wörth (11:1), Lettgenbrunn (15:0), Hanau 93 (4:1), Weißkirchen (12:0), Köigstein (13:0), Eppingen (10:0) nicht überzubewerten.
Stärken und Schwächen
Trainer Frank kann auf ein eingespieltes, gut harmonierendes Kollektiv zurückgreifen. An Selbstvertrauen mangelt es den Hessen nach dem geglückten Klassenerhalt nicht. Die Frage stellt sich aber, ob die Spieler wieder an die Form der so erfolgreichen Rückrunde anknüpfen können. Vorne ist der OFC mit Türker, Dorn und Dundee gut besetzt, auch im Mittelfeld sind keine Probleme zu erwarten. Schwachstellen waren zuletzt die Außenpositionen. Dort ist Frank nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Konstellation.
System und Taktik
Wolfgang Frank ist ein großer Fan der Viererkette in der Abwehr. Direkt davor installiert er gerne zwei defensive Mittelfeldakteure. In Markus Kreuz hat er auch die Option, zentral einen Spielgestalter zu stellen. Das Verschieben und Pressen übt Frank ohne Unterlass. Aus der Balleroberung soll schnell nach vorne gespielt werden. Kompaktheit ist für den FC-Coach das oberste Gebot.
Trainer und Umfeld
Wolfgang Frank besitzt nach dem geglückten Klassenerhalt einen Riesen-Bonus. Seine Arbeit ist allenthalben hocherkannt. Der 55-Jährige lebt Einsatz und Arbeitswillen vor, ist rund um die Uhr mit dem OFC beschäftigt. Im Umfeld passiert einiges. Demnächst schon kommen die Bagger zum Bieberer Berg und bauen einen Hotelkomplex ans Stadion. Zusätzlich entstehen gerade neue Kabinentrakte und eine Rasenheizung. Auch Vip-Logen sollen schon bald eingerichtet werden.
Stimmen und Stimmungen
Die Stimmung nach der erfolgreichen Rückrunde ist gut. Einige wenige zweifeln aber an, ob der Kader nochmals zu einem Kraftakt wie dem in der vergangenen Saison fähig ist. Davon lässt sich Vize-Präsident Thomas Kalt allerdings nicht beirren. Er ist überzeugt, dass der OFC keinen Kraftakt hinlegen muss, um den Klassenerhalt zu schaffen: "Mit dieser Mannschaft werden wir die Klasse sicher halten." Zeitgleich will Kalt auch den Kurs der finanziellen Konsolidierung fortführen.
Fazit und Prognose
Die Vorgehensweise, sich bei Neuverpflichtungen zurückzuhalten macht Sinn. Nicht immer erhöht eine Vielzahl an Neuen die Qualität des Spiels. Aufgrund der Eingespieltheit und des Teamgeists ist der erneute Klassenerhalt auf jeden Fall zu schaffen. Bleiben alle Mann an Bord ist ein Platz im einstelligen Bereich möglich. Allein die Fans, die schnell nach oben schielen, müssen mit höhertrabenden Träumen gedulden.
Mounir Zitouni
http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/352708/
18 Teams kämpfen in der kommenden Saison in der 2. Liga um den Aufstieg und gegen den Abstieg. Nur drei Mannschaften können den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen, vier Mannschaften hingegen müssen am Ende der Spielzeit den Weg in die Regionalliga antreten. Der kicker testet die Teams auf ihre Stärken und Schwächen und stellt Ihnen alle 18 Mannschaften vor.
Karlsruher SC
Becker setzt auf neues System
Auch wenn der KSC vom Aufstieg nicht redet - er ist ein Kandidat für die ersten Plätze. Trotz seiner noch dünnen Personaldecke im Angriff.

© imago

Kommen und Gehen
Vorab: Der KSC bleibt seiner Linie treu, gibt mit Benjamin Barg, Marco Manske und Sascha Trauterneut Eigengewächsen eine Chance. Mit Danny Schwarz (31/zu 1860) verließ der zentrale Mittelfeldmann den KSC. Da auch Sean Dundee (33/zum OFC) ging, verlor der KSC-Kader ein Stück Routine. Das sollen nun die Neuen Maik Franz aus Wolfsburg und Massimilian Porcella mit ihrer Erstliga-Erfahrung kompensieren.
Tests und Tore
Spielte der KSC gegen unterklassige Klubs, war er erfolgreich, ließ aber den absoluten Tordrang vermissen. Gegen

Stärken und Schwächen
Das Team ist eingespielt, muss nur den Abgang einer Stammkraft (Schwarz) verkraften. Die jungen Akteure wie Eichner, Kapllani oder Freis haben noch viel Luft nach oben. Weiteres Plus: die Defensive mit Keeper Miller und der von Kies, Eggimann, Franz und Eichner gebildeten Viererkette. Eine Bank im defensiven Mittelfeld ist der umsichtige Aduobe.
Probleme könnte es geben, weil etliche Akteure (Carnell, Kaufman, etc.) verletzungsanfällig sind. Zudem ist der Angriff mit Freis, Kaufman und Kapllani dünn besetzt. Können die Eigengewächse den Etablierten keinen Druck machen, mangelt es an Konkurrenzkampf im Kader.
System und Taktik
Trainer Becker stellt das System der vergangenen Saison um. Weg von der Doppelsechs im zentralen Mittelfeld, hin zur Raute. Im Defensivzentrum ist Aduobe gesetzt. Die feinen Techniker Carnell und Mutzel übernehmen die Halbpositionen, im offensiven Mittelfeld kann Federico wie auch Porcello agieren. Insgesamt ist die Taktik offensiver ausgerichtet. Auch von den Außenverteidigern verlangt der Trainer immer wieder Vorstöße. Im Angriff bieten sich mehrere Varianten an. Kapllani/Freis als Stoßstürmer, dahinter Federico als hängende Spitze - oder nur das Sturm-Duo Kapllani/Freis.
Trainer und Umfeld
Trainer Ede Becker ist ein absoluter Fachmann und findet große Anerkennung. Er gilt als ruhig, besonnen und kommunikativ. Mit Spielern und den Medien. Nach außen schützt er seine Spieler - intern ist er gnadenlos. Sportdirektor Rolf Dohmen, der ihn verpflichtete, hält ihm den Rücken frei. Präsident Raase ackert und rackert für "seinen" KSC, bleibt aber wohltuend zurückhaltend.
Stimmen und Stimmungen
Der KSC bleibt auf dem Boden. "Wir wollen unsere starke Saisonleistung bestätigen, wenn möglich etwas besser werden", so Trainer Becker. Es herrscht gedämpfter Optimismus in Sachen Aufstieg. Aber: Als Sportdirektor Rolf Dohmen im Mai 2002 antrat, sagte er: "Der KSC soll in fünf Jahren in die Erste Liga aufsteigen!" Diese Zeit ist nach der Saison 06/07 abgelaufen...
Fazit und Prognose
Fast der komplette Kader der Saison 05/06 blieb beim KSC - und er ist dank Franz und Porcello stärker geworden, auch wenn Schwarz Weggang schmerzt. Sorge bereitet allerdings die dünne Sturmbesetzung. Sollte es den Badenern wie beabsichtigt gelingen, in diesem Bereich sinnvoll nachzulegen, werden sie an die vergangene gute Saison anknüpfen - auch der Aufstieg wird dann endgültig ein ernsthaftes Thema.
Peter Putzing
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Erzgebirge Aue
Schädlich setzt auf alte Abwehr
Die wichtigen Spieler sind in Aue geblieben, das Mittelfeld wurde gar verstärkt. Auch das Ziel ist angepasst - oberes Drittel.

Kommen und Gehen
Erstmals seit Jahren musste Aue keinen Leistungsträger an zahlungskräftigere Klubs ziehen lassen. Verlassen haben den Verein Günther, Helbig (beide Jena), Mikolajczak (Kiel), sowie Torhüter Hahnel (Rostock). Alle konnten jedoch adäquat ersetzt werden. Die größten Hoffnungen liegen dabei auf Mittelfeldmann Tom Geißler (22, Mainz). Auf der rechten Außenbahn soll Miso Brecko (22, HSV) für Druck sorgen. Links könnte das Mitja Schäfer (26, Ahlen) übernehmen. Mit der Ersatzbank wird sich dagegen Torwart Axel Keller (29, Rostock) begnügen müssen.
Tests und Tore
Sechs Siege und 71:1 Tore gelangen in den ersten Tests gegen überwiegend unterklassige Teams. Dabei zeigten sich vor allem die Angreifer in bester Torlaune. Als echter Gradmesser erwies sich Tschechiens Erstligist Banik Ostrava. Beim verdienten 1:0 hinterließ die Abwehr den gewohnt sicheren Eindruck.
Stärken und Schwächen
Die Defensive, das Prunkstück der vergangenen Saison, konnte komplett gehalten werden. Frischen Wind erhofft sich Trainer Gerd Schädlich von seinem Mittelfeld. Hier sollen der technisch versierte Slowene Brecko auf rechts sowie Geißler auf links die Offensive beleben. Probleme könnte es im Angriff nur geben, falls Andrzej Juskowiak (35) ausfallen würde. Mit 25 Treffern in 79 Partien ist der Pole Aues erfolgreichster Zweitliga-Torschütze.
System und Taktik
Je nach Ausrichtung des Gegners lässt Schädlich mit einer Dreier- oder Viererabwehrkette agieren. Auch auswärts werden die Auer offensiv mit drei Angreifern antreten. Vor der Abwehr sollen Kurth oder Dostalek die Rolle des Abräumers übernehmen. Auf den klassischen Spielgestalter verzichtet Schädlich, doch soll Geißler auf halblinks offensiv Akzente setzen.
Trainer und Umfeld
Präsident Uwe Leonhardt sieht den Verein noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten. Er will den Weg der kleinen Schritte kontinuierlich fortsetzen. Ein echter Erfolgsgarant ist Trainer Gerd Schädlich. Der Vertrag des 53-Jährigen, seit Juli 1999 Chefcoach in Aue, läuft im Sommer 2007 aus. Sollte die kommende Saison erwartungsgemäß laufen, ist eine Verlängerung Formsache. Auch im Umfeld wird eine Menge getan, um die Bedingungen dauerhaft zu verbessern. So entstand ein weiterer Rasenplatz mit Rasenheizung, der vor allem im Winter bessere Trainingsmöglichkeiten bieten soll.
Stimmen und Stimmungen
"Die Alten müssen das Niveau halten, die Jungen möglichst eine Schippe drauflegen", sagt Kapitän Jörg Emmerich. Einigkeit herrscht zwischen Spielern und Vorstand des Vereins, was die Ziele für die kommende Saison betrifft: Möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen und mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld den Profifußball in Aue dauerhaft erhalten.
Fazit und Prognose
Der Kader wurde gezielt verjüngt und im Mittelfeld verstärkt. Die Ergebnisse in der Vorbereitung zeigen, dass die Mannschaft bereits eingespielt und auf einem guten Niveau ist. Bleiben die Erzgebirgler vom Verletzungspech verschont, ist ein Platz im oberen Tabellendrittel, wie er in der vergangenen Saison mit Rang 7 erreicht wurde, realistisch.
Olaf Mersiovsky
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Kickers Offenbach
Frank setzt auf starkes Kollektiv
Der OFC agierte bisher zurückhaltend auf dem Transfermarkt. Wegen des eingespielten Kaders ist der Klassenerhalt aber realistisch.

© imago

Kommen und Gehen
Die Offenbacher legten vor allem Wert darauf, die ersten 13, 14 Spieler zu halten. Das ist mit Ausnahme von Mamadou Diabang (FC Augsburg, war von Bochum ausgeliehen) auch gelungen. Ansonsten gingen nur Ergänzungsspieler (Budtz, Kanyuk, Fiorentino, Ramovic, Tapalovic, Wandeir). Da das Stammpersonal dem OFC weiter zur Verfügung steht, verpflichtete er mit Ignjac Kresic (Dresden), Sean Dundee (KSC), Markus Kreuz (Murcia), Niko Bungert (

Tests und Tore
In den ersten vier Wochen der Vorbereitung konfrontierte Trainer Wolfgang Frank sein Team nur mit unterklassigen Gegner. Deshalb sind die Ergebnisse gegen Wörth (11:1), Lettgenbrunn (15:0), Hanau 93 (4:1), Weißkirchen (12:0), Köigstein (13:0), Eppingen (10:0) nicht überzubewerten.
Stärken und Schwächen
Trainer Frank kann auf ein eingespieltes, gut harmonierendes Kollektiv zurückgreifen. An Selbstvertrauen mangelt es den Hessen nach dem geglückten Klassenerhalt nicht. Die Frage stellt sich aber, ob die Spieler wieder an die Form der so erfolgreichen Rückrunde anknüpfen können. Vorne ist der OFC mit Türker, Dorn und Dundee gut besetzt, auch im Mittelfeld sind keine Probleme zu erwarten. Schwachstellen waren zuletzt die Außenpositionen. Dort ist Frank nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Konstellation.
System und Taktik
Wolfgang Frank ist ein großer Fan der Viererkette in der Abwehr. Direkt davor installiert er gerne zwei defensive Mittelfeldakteure. In Markus Kreuz hat er auch die Option, zentral einen Spielgestalter zu stellen. Das Verschieben und Pressen übt Frank ohne Unterlass. Aus der Balleroberung soll schnell nach vorne gespielt werden. Kompaktheit ist für den FC-Coach das oberste Gebot.
Trainer und Umfeld
Wolfgang Frank besitzt nach dem geglückten Klassenerhalt einen Riesen-Bonus. Seine Arbeit ist allenthalben hocherkannt. Der 55-Jährige lebt Einsatz und Arbeitswillen vor, ist rund um die Uhr mit dem OFC beschäftigt. Im Umfeld passiert einiges. Demnächst schon kommen die Bagger zum Bieberer Berg und bauen einen Hotelkomplex ans Stadion. Zusätzlich entstehen gerade neue Kabinentrakte und eine Rasenheizung. Auch Vip-Logen sollen schon bald eingerichtet werden.
Stimmen und Stimmungen
Die Stimmung nach der erfolgreichen Rückrunde ist gut. Einige wenige zweifeln aber an, ob der Kader nochmals zu einem Kraftakt wie dem in der vergangenen Saison fähig ist. Davon lässt sich Vize-Präsident Thomas Kalt allerdings nicht beirren. Er ist überzeugt, dass der OFC keinen Kraftakt hinlegen muss, um den Klassenerhalt zu schaffen: "Mit dieser Mannschaft werden wir die Klasse sicher halten." Zeitgleich will Kalt auch den Kurs der finanziellen Konsolidierung fortführen.
Fazit und Prognose
Die Vorgehensweise, sich bei Neuverpflichtungen zurückzuhalten macht Sinn. Nicht immer erhöht eine Vielzahl an Neuen die Qualität des Spiels. Aufgrund der Eingespieltheit und des Teamgeists ist der erneute Klassenerhalt auf jeden Fall zu schaffen. Bleiben alle Mann an Bord ist ein Platz im einstelligen Bereich möglich. Allein die Fans, die schnell nach oben schielen, müssen mit höhertrabenden Träumen gedulden.
Mounir Zitouni
http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/352708/