Die Vereine der 2. Liga im Test

Spechti

3. Liga
Die Vereine der 2. Liga im Test

18 Teams kämpfen in der kommenden Saison in der 2. Liga um den Aufstieg und gegen den Abstieg. Nur drei Mannschaften können den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen, vier Mannschaften hingegen müssen am Ende der Spielzeit den Weg in die Regionalliga antreten. Der kicker testet die Teams auf ihre Stärken und Schwächen und stellt Ihnen alle 18 Mannschaften vor.



Karlsruher SC

Becker setzt auf neues System

Auch wenn der KSC vom Aufstieg nicht redet - er ist ein Kandidat für die ersten Plätze. Trotz seiner noch dünnen Personaldecke im Angriff.
Hoch angesehen: Trainer Ede Becker beim Karlsruher SC.
© imago

Kommen und Gehen

Vorab: Der KSC bleibt seiner Linie treu, gibt mit Benjamin Barg, Marco Manske und Sascha Trauterneut Eigengewächsen eine Chance. Mit Danny Schwarz (31/zu 1860) verließ der zentrale Mittelfeldmann den KSC. Da auch Sean Dundee (33/zum OFC) ging, verlor der KSC-Kader ein Stück Routine. Das sollen nun die Neuen Maik Franz aus Wolfsburg und Massimilian Porcella mit ihrer Erstliga-Erfahrung kompensieren.
Tests und Tore

Spielte der KSC gegen unterklassige Klubs, war er erfolgreich, ließ aber den absoluten Tordrang vermissen. Gegen :kacke: waren die Badener beim 0:2 chancenlos. Auch beim 2:2 gegen den Schweizer Erstligisten FC Aarau steckte Sand im KSC-Kombinationsgetriebe - allerdings auch wegen Müdigkeit.
Stärken und Schwächen

Das Team ist eingespielt, muss nur den Abgang einer Stammkraft (Schwarz) verkraften. Die jungen Akteure wie Eichner, Kapllani oder Freis haben noch viel Luft nach oben. Weiteres Plus: die Defensive mit Keeper Miller und der von Kies, Eggimann, Franz und Eichner gebildeten Viererkette. Eine Bank im defensiven Mittelfeld ist der umsichtige Aduobe.
Probleme könnte es geben, weil etliche Akteure (Carnell, Kaufman, etc.) verletzungsanfällig sind. Zudem ist der Angriff mit Freis, Kaufman und Kapllani dünn besetzt. Können die Eigengewächse den Etablierten keinen Druck machen, mangelt es an Konkurrenzkampf im Kader.
System und Taktik

Trainer Becker stellt das System der vergangenen Saison um. Weg von der Doppelsechs im zentralen Mittelfeld, hin zur Raute. Im Defensivzentrum ist Aduobe gesetzt. Die feinen Techniker Carnell und Mutzel übernehmen die Halbpositionen, im offensiven Mittelfeld kann Federico wie auch Porcello agieren. Insgesamt ist die Taktik offensiver ausgerichtet. Auch von den Außenverteidigern verlangt der Trainer immer wieder Vorstöße. Im Angriff bieten sich mehrere Varianten an. Kapllani/Freis als Stoßstürmer, dahinter Federico als hängende Spitze - oder nur das Sturm-Duo Kapllani/Freis.
Trainer und Umfeld

Trainer Ede Becker ist ein absoluter Fachmann und findet große Anerkennung. Er gilt als ruhig, besonnen und kommunikativ. Mit Spielern und den Medien. Nach außen schützt er seine Spieler - intern ist er gnadenlos. Sportdirektor Rolf Dohmen, der ihn verpflichtete, hält ihm den Rücken frei. Präsident Raase ackert und rackert für "seinen" KSC, bleibt aber wohltuend zurückhaltend.
Stimmen und Stimmungen

Der KSC bleibt auf dem Boden. "Wir wollen unsere starke Saisonleistung bestätigen, wenn möglich etwas besser werden", so Trainer Becker. Es herrscht gedämpfter Optimismus in Sachen Aufstieg. Aber: Als Sportdirektor Rolf Dohmen im Mai 2002 antrat, sagte er: "Der KSC soll in fünf Jahren in die Erste Liga aufsteigen!" Diese Zeit ist nach der Saison 06/07 abgelaufen...
Fazit und Prognose

Fast der komplette Kader der Saison 05/06 blieb beim KSC - und er ist dank Franz und Porcello stärker geworden, auch wenn Schwarz Weggang schmerzt. Sorge bereitet allerdings die dünne Sturmbesetzung. Sollte es den Badenern wie beabsichtigt gelingen, in diesem Bereich sinnvoll nachzulegen, werden sie an die vergangene gute Saison anknüpfen - auch der Aufstieg wird dann endgültig ein ernsthaftes Thema.
Peter Putzing



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Erzgebirge Aue

Schädlich setzt auf alte Abwehr

Die wichtigen Spieler sind in Aue geblieben, das Mittelfeld wurde gar verstärkt. Auch das Ziel ist angepasst - oberes Drittel.
Hoch angesehen: Erzgebirge Aues Trainer Gerd Schädlich.

Kommen und Gehen

Erstmals seit Jahren musste Aue keinen Leistungsträger an zahlungskräftigere Klubs ziehen lassen. Verlassen haben den Verein Günther, Helbig (beide Jena), Mikolajczak (Kiel), sowie Torhüter Hahnel (Rostock). Alle konnten jedoch adäquat ersetzt werden. Die größten Hoffnungen liegen dabei auf Mittelfeldmann Tom Geißler (22, Mainz). Auf der rechten Außenbahn soll Miso Brecko (22, HSV) für Druck sorgen. Links könnte das Mitja Schäfer (26, Ahlen) übernehmen. Mit der Ersatzbank wird sich dagegen Torwart Axel Keller (29, Rostock) begnügen müssen.
Tests und Tore

Sechs Siege und 71:1 Tore gelangen in den ersten Tests gegen überwiegend unterklassige Teams. Dabei zeigten sich vor allem die Angreifer in bester Torlaune. Als echter Gradmesser erwies sich Tschechiens Erstligist Banik Ostrava. Beim verdienten 1:0 hinterließ die Abwehr den gewohnt sicheren Eindruck.
Stärken und Schwächen

Die Defensive, das Prunkstück der vergangenen Saison, konnte komplett gehalten werden. Frischen Wind erhofft sich Trainer Gerd Schädlich von seinem Mittelfeld. Hier sollen der technisch versierte Slowene Brecko auf rechts sowie Geißler auf links die Offensive beleben. Probleme könnte es im Angriff nur geben, falls Andrzej Juskowiak (35) ausfallen würde. Mit 25 Treffern in 79 Partien ist der Pole Aues erfolgreichster Zweitliga-Torschütze.
System und Taktik

Je nach Ausrichtung des Gegners lässt Schädlich mit einer Dreier- oder Viererabwehrkette agieren. Auch auswärts werden die Auer offensiv mit drei Angreifern antreten. Vor der Abwehr sollen Kurth oder Dostalek die Rolle des Abräumers übernehmen. Auf den klassischen Spielgestalter verzichtet Schädlich, doch soll Geißler auf halblinks offensiv Akzente setzen.
Trainer und Umfeld

Präsident Uwe Leonhardt sieht den Verein noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten. Er will den Weg der kleinen Schritte kontinuierlich fortsetzen. Ein echter Erfolgsgarant ist Trainer Gerd Schädlich. Der Vertrag des 53-Jährigen, seit Juli 1999 Chefcoach in Aue, läuft im Sommer 2007 aus. Sollte die kommende Saison erwartungsgemäß laufen, ist eine Verlängerung Formsache. Auch im Umfeld wird eine Menge getan, um die Bedingungen dauerhaft zu verbessern. So entstand ein weiterer Rasenplatz mit Rasenheizung, der vor allem im Winter bessere Trainingsmöglichkeiten bieten soll.
Stimmen und Stimmungen

"Die Alten müssen das Niveau halten, die Jungen möglichst eine Schippe drauflegen", sagt Kapitän Jörg Emmerich. Einigkeit herrscht zwischen Spielern und Vorstand des Vereins, was die Ziele für die kommende Saison betrifft: Möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen und mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld den Profifußball in Aue dauerhaft erhalten.
Fazit und Prognose

Der Kader wurde gezielt verjüngt und im Mittelfeld verstärkt. Die Ergebnisse in der Vorbereitung zeigen, dass die Mannschaft bereits eingespielt und auf einem guten Niveau ist. Bleiben die Erzgebirgler vom Verletzungspech verschont, ist ein Platz im oberen Tabellendrittel, wie er in der vergangenen Saison mit Rang 7 erreicht wurde, realistisch.
Olaf Mersiovsky



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Kickers Offenbach


Frank setzt auf starkes Kollektiv

Der OFC agierte bisher zurückhaltend auf dem Transfermarkt. Wegen des eingespielten Kaders ist der Klassenerhalt aber realistisch.
Hoch angesehen: Trainer Wolfgang Frank beim OFC.
© imago

Kommen und Gehen

Die Offenbacher legten vor allem Wert darauf, die ersten 13, 14 Spieler zu halten. Das ist mit Ausnahme von Mamadou Diabang (FC Augsburg, war von Bochum ausgeliehen) auch gelungen. Ansonsten gingen nur Ergänzungsspieler (Budtz, Kanyuk, Fiorentino, Ramovic, Tapalovic, Wandeir). Da das Stammpersonal dem OFC weiter zur Verfügung steht, verpflichtete er mit Ignjac Kresic (Dresden), Sean Dundee (KSC), Markus Kreuz (Murcia), Niko Bungert (:kacke: 04) nur vier Spieler. Einen Nachwuchsstürmer wollen die Hessen noch holen.
Tests und Tore

In den ersten vier Wochen der Vorbereitung konfrontierte Trainer Wolfgang Frank sein Team nur mit unterklassigen Gegner. Deshalb sind die Ergebnisse gegen Wörth (11:1), Lettgenbrunn (15:0), Hanau 93 (4:1), Weißkirchen (12:0), Köigstein (13:0), Eppingen (10:0) nicht überzubewerten.
Stärken und Schwächen

Trainer Frank kann auf ein eingespieltes, gut harmonierendes Kollektiv zurückgreifen. An Selbstvertrauen mangelt es den Hessen nach dem geglückten Klassenerhalt nicht. Die Frage stellt sich aber, ob die Spieler wieder an die Form der so erfolgreichen Rückrunde anknüpfen können. Vorne ist der OFC mit Türker, Dorn und Dundee gut besetzt, auch im Mittelfeld sind keine Probleme zu erwarten. Schwachstellen waren zuletzt die Außenpositionen. Dort ist Frank nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Konstellation.
System und Taktik

Wolfgang Frank ist ein großer Fan der Viererkette in der Abwehr. Direkt davor installiert er gerne zwei defensive Mittelfeldakteure. In Markus Kreuz hat er auch die Option, zentral einen Spielgestalter zu stellen. Das Verschieben und Pressen übt Frank ohne Unterlass. Aus der Balleroberung soll schnell nach vorne gespielt werden. Kompaktheit ist für den FC-Coach das oberste Gebot.
Trainer und Umfeld

Wolfgang Frank besitzt nach dem geglückten Klassenerhalt einen Riesen-Bonus. Seine Arbeit ist allenthalben hocherkannt. Der 55-Jährige lebt Einsatz und Arbeitswillen vor, ist rund um die Uhr mit dem OFC beschäftigt. Im Umfeld passiert einiges. Demnächst schon kommen die Bagger zum Bieberer Berg und bauen einen Hotelkomplex ans Stadion. Zusätzlich entstehen gerade neue Kabinentrakte und eine Rasenheizung. Auch Vip-Logen sollen schon bald eingerichtet werden.
Stimmen und Stimmungen

Die Stimmung nach der erfolgreichen Rückrunde ist gut. Einige wenige zweifeln aber an, ob der Kader nochmals zu einem Kraftakt wie dem in der vergangenen Saison fähig ist. Davon lässt sich Vize-Präsident Thomas Kalt allerdings nicht beirren. Er ist überzeugt, dass der OFC keinen Kraftakt hinlegen muss, um den Klassenerhalt zu schaffen: "Mit dieser Mannschaft werden wir die Klasse sicher halten." Zeitgleich will Kalt auch den Kurs der finanziellen Konsolidierung fortführen.
Fazit und Prognose

Die Vorgehensweise, sich bei Neuverpflichtungen zurückzuhalten macht Sinn. Nicht immer erhöht eine Vielzahl an Neuen die Qualität des Spiels. Aufgrund der Eingespieltheit und des Teamgeists ist der erneute Klassenerhalt auf jeden Fall zu schaffen. Bleiben alle Mann an Bord ist ein Platz im einstelligen Bereich möglich. Allein die Fans, die schnell nach oben schielen, müssen mit höhertrabenden Träumen gedulden.
Mounir Zitouni



http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/352708/
 
Rot-Weiss Essen im kicker-Test
Erfahrung ist die große Trumpfkarte

Mit einer routinierten Elf und gezielten Zugängen will Essen verhindern, dass sich das einjährige Gastspiel der Saison 2004/05 wiederholt.

Er soll die entscheidenden Tore erzielen: Essens Arie van Lent.
© imago

Kommen und Gehen

Bis auf Ex-Kapitän Ali Bilgin (zu Antalyaspor/Türkei) sind die "Aufstiegs-Helden" an der Hafenstraße geblieben. Die weiteren Abgänge (Tim Gorschlüter, Dimitrios Pappas und Stephan Nachtigall) sowie die ausgemusterten Dirk Langerbein und Hilko Ristau waren nur Reservisten. Deutlich mehr Alternativen stehen zukünftig auf der Torhüter-Position (mit Karim Zaza von Bröndby sowie Daniel Masuch aus Oberhausen) zur Verfügung, ebenso in der Hintermannschaft mit dem Ex-Schalker Thomas Kläsener, Martin Hysky aus Cottbus und Pascal Bieler von Hertha BSC. Mittelfeld (Dimitrios Grammozis/1. FC Köln) und Angriff (Paulo Sergio Rodrigues de Almeida/Vitoria Guimaraes) wurden jeweils nur mit einem neuen Hoffnungsträger ergänzt.
Tests und Tore


In den ersten fünf Spielen gegen unterklassige Gegner gelangen fünf Siege, jedoch ließ die Torausbeute zu wünschen übrig. Vize-Meister Werder Bremen legte beim 5:0 deutliche Abstimmungsprobleme in der neu formierten Abwehr offen. "Wir haben uns bewusst für hochkarätige Gegner entschieden", sagt Sportchef Olaf Janßen. Bis zum Saisonstart trifft RWE noch auf OFI Heraklion, Borussia Mönchengladbach und Athletic Bilbao.
Stärken und Schwächen


Für einen Aufsteiger verfügt RWE über verhältnismäßig viel erfahrene Spieler, die zusammen schon knapp 500 Erstliga- und über 800 Zweitliga-Einsätze haben. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist groß, das Selbstvertrauen auch. Alternativen gibt es für alle Mannschaftsteile, allerdings steht im Mittelfeld hinter der Qualität des "zweiten Anzugs" ein Fragezeichen und im Sturm stehen mit Arie van Lent, Alex Löbe und Danko Boskovic drei sehr ähnliche Spielertypen zur Verfügung. Größtes Handicap ist jedoch der Umstand, dass sich die neu zusammengestellte Abwehr erst noch finden muss.
System und Taktik


Trainer Uwe Neuhaus setzt auch in der Zweiten Liga unverändert auf eine Viererabwehrkette sowie eine "Raute" im Mittelfeld. Gelegentlich wurde während der Vorbereitung auch ein 4-3-3-System ausprobiert, wobei sich die Außenstürmer bei Ballverlust mit zurückfallen lassen. Diese Variante könnte vor allem bei Auswärtsspielen gewählt werden.
Trainer und Umfeld


Zu Beginn seiner Tätigkeit noch umstritten, genießt Uwe Neuhaus inzwischen hohes Ansehen. Sportchef Olaf Janßen bemüht sich um Optimierungen im Umfeld wie etwa die Anstellung von Stefan Mücke als Reha- und Konditionstrainer. Wirtschaftlich ist RWE dank großzügiger Sponsoren auf Kurs, ein neuer Trainingsplatz befindet sich im Bau. Der Traum vom neuen Stadion könnte Wirklichkeit werden, wenn sich der sportliche Erfolg einstellt.
Stimmen und Stimmungen


Die Stimmung ist nicht so euphorisch wie nach dem Aufstieg vor zwei Jahren. Zu schnell wurde RWE damals aus allen Wolken gerissen. "Aus diesen Fehlern haben wir die richtigen Schlüsse gezogen", ist Präsident Hempelmann überzeugt.
Fazit und Prognose


"Wir werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben", verspricht Sportchef Olaf Jansen breitbrüstig. Schlagen die Neuverpflichtungen wie erhofft ein, scheint RWE in der Tat besser für die Zweite Liga gerüstet als beim verkorksten Gastspiel vor zwei Jahren. Jedoch, im Falle eines erneuten Fehlstarts könnte die Stimmung schnell kippen. Behalten die Verantwortlichen dann nicht die Ruhe, gerät das Unternehmen Klassenerhalt in Gefahr.
Ralf Debat



Jena im kicker-test
Abwehrreihe ist die große Trumphkarte

Jena muss nach dem Aufstieg seinen Angriff neu formieren. Die variable Taktik lässt auf den Klassenerhalt hoffen.

Er soll die Abwehr zusammen halten: Jenas Holger Hasse.
© imago

Kommen und Gehen

Alle Leistungsträger zu halten und sich gezielt zu verstärken, das waren die erklärten Ziele der Thüringer. Dennoch mussten die Jenaer ihren Top-Stürmer und Aufstiegshelden Sebastian Hähnge (15 Tore) nach Rostock ziehen lassen. Die Abgänge Anicic (Mannheim), Bochtler (Illertissen), Kunze (Halle), Zaccanti (Hof) und Manai (Magdeburg) zählten nicht zur Stammelf. Pech: Der neue Stürmer Sercan Güvenisik (Münster) fällt ein halbes Jahr wegen eines Kreuzbandrisses aus. Dafür kommt mit Petr Jelic (19) der bosnische Torschützenkönig an die Saale. Günther, Helbig (beide aus Aue), sowie Fröhlich (aus Dresden) bringen viel Erfahrung mit. Die Youngster Paul (21) und Pagano (20) komplettieren die Neuen.
Tests und Tore


Zunächst galt es sich in der Region um Jena zu zeigen. Die Gegner hatten dementsprechend nicht das hohe Anforderungsniveau. Die Mannschaft zeigte sich dennoch voll konzentriert und gewann gegen Rothenstein (12:1) und Kahla (19:0). Gegen Oberligist Sachsen Leipzig gelang ein souveräner 4:1-Erfolg.
Stärken und Schwächen


Die große Jenaer Stärke ist die Eingespieltheit des Teams. Seit zwei Jahren ist das Grundgerüst der Mannschaft beisammen, zwei Aufstiege schweißten die Elf um Kapitän Torsten Ziegner zusätzlich zusammen. Die Abwehr war im letzten Jahr die Trumpfkarte, Jena kassierte die wenigsten Tore in der Regionalliga Nord. Zur großen Schwäche könnte die in den letzten Saisonspielen an den Tag gelegte Abschlussschwäche werden. Zudem ist Goalgetter Hähnge weg. Die neuen Angreifer müssen es also richten.
System und Taktik


3-2-3-2, so lautet die offensive Formel von Heiko Weber. Vor der Dreierkette, in der Hasse fast einen klassischen Libero spielt, agieren zwei Vorstopper, die versetzt stehend auch das Dreiermittelfeld offensiv unterstützen sollen. Der Mann hinter den Spitzen und die Stürmer rochieren ständig, was das Angriffsspiel sehr variabel macht.
Trainer und Umfeld


Heiko Weber gilt als der "junge" Hans Meyer. Um keinen Spruch verlegen hat der 41-Jährige seinen ganz eigenen Führungsstil gefunden. Der Übungsleiter legt vor allem sehr viel Wert auf Kraftausdauer und Kondition, führte zudem neue Trainingsmethodiken ein. Vom Sportlichen Leiter Olaf Holetschek und Präsident Rainer Zipfel hat Weber allzeit freie Hand.
Stimmen und Stimmungen


Die Euphorie in Jena ist groß. Der Durchmarsch ließ den Zuschauerschnitt verdreifachen, das Umfeld muss der sportlichen Entwicklung folgen. Endlich ist eine neue Anzeigetafel gekauft worden, zudem wird am Fanshop und Ticketcenter fleißig gebaut. Mit Matthias Härzschel wurde ein Marketing-Experte von Handball-Bundesligist Concordia Delitzsch geholt.
Fazit und Prognose


Jena trat bei den bisherigen Testspielen schon als homogene Einheit auf. Vielen Spielern fehlt es aber noch an Erfahrung im Profi-Bereich. Behalten die Talente ihre gute Form bei, und übernehmen die erfahrenen Neuzugänge schnell die Verantwortung, ist der Klassenerhalt realistisch, und die Thüringer landen zwischen Rang zehn und zwölf.
Michael Ulbrich



Koblenz im kicker-Test
Rechte Seite ist die große Trumpfkarte

Die Aufstiegself bildet in Koblenz das Gerüst für das Unternehmen Zweite Liga. Und doch beginnt im Verein eine neue Zeitrechnung.

Er soll über rechts Impulse setzen: Der Koblenzer Brenny Evers.
© imago

Kommen und Gehen

Nachdem vor den letzten beiden Spielzeiten der Kader stark verändert wurde, bleibt nun das Gerüst der Aufstiegstruppe bestehen. Die Stammkräfte sind geblieben. Bei den Neuzugängen wurde Wert auf Zweitliga-Erfahrung gelegt. Gesetzt ist Frank Wiblishauser (vom FC St. Gallen) in der linken Defensive, ebenso Goran Sukalo (Alemannia Aachen) in der Zentrale vor der Abwehr. Silvio Adzic (Unterhaching) ist offensiv vielseitig verwendbar. Kenan Sahin (Cottbus) muss sich gegen das eingespielte Duo Keita/Guscinas behaupten, ebenso wie im Mittelfeld Karsten Fischer (Wolfsburg).
Tests und Tore


Die Testspiele liefern kaum Aufschluss über die Stärke der Mannschaft. Einem 7:0 gegen Rheinlandligist Zell folgten drei Remis gegen Oberligist Oggersheim (1:1) sowie gegen die Regionalligisten Düsseldorf (2:2) und Wehen (1:1). Dabei zeigte sich, dass von zu wenig Akteuren Torgefahr ausgeht, einzig Guscinas (vier Treffer) und Keita (3) konnten sich hervortun.
Stärken und Schwächen


Wesentlicher Faktor für den Aufstieg war das geschlossene Auftreten als Kollektiv, hier will man auch eine Etage weiter oben anknüpfen.Trainer Sasic kann vor allem in der Defensive auf ein gewachsenes Gefüge zurückgreifen, in dem die Abläufe stimmen. Das Duo Evers/Nessos auf der rechten Seite zählt zu den Prunkstücken, in vorderster Linie stehen mit Keita und Guscinas zwei erfahrene Stürmer. Während es jedoch im hinteren Bereich genug Alternativen gibt, ist die Offensive insgesamt dünn besetzt. Bei Ausfällen drohen hier Probleme.
System und Taktik


Im Vorjahr praktizierten die Koblenzer meist ein 4-4-2, bei defensiverer Ausrichtung ist auch ein 4-2-3-1 möglich. Den Außenbahnspielern kommen dabei Schlüsselrollen zu, zudem rückt Dzaka aus dem Mittelfeld häufig in die Spitze nach. Für Sasic sind taktische Disziplin, Zweikampfstärke und Laufbereitschaft oberste Grundsätze, entsprechend viel Wert legt er auf die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen.
Trainer und Umfeld


Trainer Milan Sasic (47) gilt als Vater des Erfolgs. Der Kroate führte den Verein innerhalb von vier Jahren aus den Niederungen der Oberliga in den Profi-Fußball und ist dementsprechend unumstritten. Abseits des Rasens bemüht man sich, mit der rasanten Entwicklung standzuhalten. Auf der administrativen Ebene wurde zuletzt viel bewirkt und Manager Dragoslav Stepanovic bemüht sich den Kader trotz des dünnen Etats von 6,5 Millionen Euro gezielt zu verstärken. Ein Problem bleibt das überalterte Stadion Oberwerth.
Stimmen und Stimmungen


Der Überraschungsaufsteiger will die große Euphorie mitnehmen und die Chance beim Schopfe packen, die TuS langfristig im Profi-Bereich zu etablieren. Trainer Sasic warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen: "Auf uns wartet die härteste Zweite Liga der letzten 15 Jahre."
Fazit und Prognose


Der Aufstieg in die Zweite Bundesliga war selbst von kühnsten Optimisten nicht erwartet worden. Nach nur zwei Jahren in der Regionalliga beginnt in Koblenz eine neue Zeitrechnung. Der Kader sollte im Grunde schon das Potenzial haben, die Klasse zu halten. Allerdings darf sich der Aufsteiger keine längeren Schwächephasen erlauben. Vieles wird auch davon abhängen, wie gut die TuS aus den Startlöchern kommt.
Bernd Roseck
 
Zitat: "vier Mannschaften hingegen müssen am Ende der Spielzeit den Weg in die Regionalliga antreten"

steigen nicht schon zur nächsten saison die 4 letzten mannschaften in die dann neue dritte profi liga ab?
 
Eintracht Braunschweig
Braunschweig: Wie tritt die Elf daheim auf?

Euphorie macht sich breit beim Traditions-verein: Braunschweig will sich in der Liga etablieren und peilt das gesicherte Mittelfeld an.

Gesetzt: Bekim Kastrati, Neuzugang aus Mönchengladbach.
© imago

Kommen & Gehen:

Bis auf Innenverteidiger Martin Amedick (zu Borussia Dortmund) gelang es, alle Leistungsträger der letztjährigen Saison zu halten. Die Verträge mit Alessandro Caruso (aufgelöst), Nermin Celikovic (beide zum SV Wehen), Michal Janicki (Ziel unbekannt) und Torsten Sümnich (Karriere beendet) wurden nicht verlängert. Mit Francis Banecki (Werder Bremen) und Markus Husterer (Bayern München II) kamen zwei hoffnungsvolle Defensivkräfte nach Braunschweig. Der erfahrene Dennis Weiland (Mainz) und Tobias Schweinsteiger (Lübeck) sollen das Mittelfeld, Bekim Kastrati (Mönchengladbach) und Samuel Koejoe (Freiburg) den Angriff zusätzlich verstärken. Ludwig Siegismund rückt aus der eigenen Jugend nach.
Tests & Tore:


Die Testspiele fanden ausschließlich gegen unterklassige Gegner statt und dienten vorrangig zur Mannschaftsfindung. Letztlich gab es durchweg klare Siege: Eintracht Osterwieck (15:0), TSV Helmstedt (7:0), Braunschweiger SC (7:0), FC Gütersloh (5:0), MTV Wolfenbüttel (5:0) wurden deutlich geschlagen.

Stärken & Schwächen:


Den Grundstein zum Klassenerhalt legte Braunschweig in der vergangenen Spielzeit vor heimischem Publikum. Insgesamt neun Siege sowie drei Unentschieden sorgten für stolze 30 Zähler auf eigenem Platz. Die Heimstärke zu wahren und weiter an der Geschlossenheit der Mannschaft zu arbeiten ist erstes Ziel. Die zuletzt sehr stabile Defensive soll nach Amedicks Weggang durch Husterer und Banecki stabilisiert werden. Die sechs Neuzugänge sollen die Qualität des Kaders deutlich anheben. Vor allem für die Offensive, im Jahr nach dem Aufstieg das schwächelnde Sorgenkind von Trainer Michael Krüger, wurden mit Koejoe, Kastrati, Schweinsteiger und Weiland neue und zudem erfahrene Spieler verpflichtet.

Systen & Taktik:

Für die Vierer-Abwehrkette gibt es keine Alternative. Davor kann jedoch wahlweise mit vier Mittelfeldspielern und zwei Angreifern oder mit zwei defensiven und drei offensiven Mittelfeldakteuren und einer Spitze agiert werden. Die Spieler dafür hat Krüger, der vor allem auf Disziplin, hohe Laufbereitschaft und Harmonie großen Wert legt.
Trainer & Umfeld:


Michael Krüger (52) und Manager Wolfgang Loos (50) arbeiten seit zweieinhalb Jahren sehr erfolgreich in Braunschweig. Mit Co-Trainer Willi Kronhardt und Torwarttrainer Uwe Hain stehen Krüger loyale Männer zur Seite.

Stimmen & Stimmungen:


Die Euphorie hält an. Im Schnitt besuchten 18 000 Zuschauer die Zweitligaspiele. Der Stadion-Ausbau für 12 Millionen Euro, von Präsident Gerhard Glogowski auf den Weg gebracht, wird die wirtschaftliche Situation durch 20 Logen- und 800 Business-Plätze weiter verbessern. Der Verein soll in der Liga etabliert werden. Dem Sponsoren-Pool, mit drei Haupt- und zehn Großsponsoren, gehören derzeit 170 Unternehmen an. Tendenz steigend.
Fazit & Prognose:


Das diesjährige Saisonziel ist eine Endplatzierung im gesicherten Ligamittelfeld. Ein Tabellenrang zwischen neun und elf wird von den Verantwortlichen der Eintracht angepeilt. Gelingt die Integration der neu verpflichteten Akteure problemlos, und erfüllen diese die Erwartungen, sollte Eintracht Braunschweig in der bervorstehenden Spielzeit mit den Abstiegsrängen nichts zu tun bekommen.
Thomas Fröhlich


FC Augsburg
Wie führen sich Diabang und Co. ein?

Nach dem Aufstieg hat sich beim FC Augsburg vieles verändert. Dank der namhaften Neuen redet Trainer Hörgl von einem Mittelfeldrang.

Gesetzt: Mamadou Diabang, Neuzugang beim FC Augsburg.
© imago

Kommen & Gehen:

Ursprünglich wollten die Verantwortlichen die Aufstiegself nur punktuell verstärken. Am Ende stand beinahe eine Rundumerneuerung des Teams: Neun zum Teil erstligaerfahrene Spieler wurden verpflichtet. Axel Lawaree (Rapid Wien), Mourad Hdiouad (ZSKA Sofia), Mamadou Diabang (Bochum), Lars Müller (Nürnberg), Ingo Hertzsch, Timo Wenzel (beide Lautern), Sven Neuhaus (Greuther Fürth) sowie die Youngsters Benjamin Kern (Darmstadt) und Sebastian Becker (Trier) sind neu beim FCA. Im Gegenzug gingen zehn Profis, einzig schmerzlicher Abgang ist Markus Thorandt (zu 1860).

Tests & Tore:

Kantersiegen gegen unterklassige Gegner stehen ein 0:2 gegen den Oberligisten Heidenheimer SB und ein 2:1 gegen den israelischen Erstligisten Maccabi Hertzelia gegenüber. Aufschluss über den Leistungsstand des Teams sollen die kommenden Tests gegen den spanischen Zweitligisten Real Valladolid (28.Juli) und gegen den VfB Stuttgart (5.August) geben.
Stärken & Schwächen:


Aufstiegsgaranten waren die mannschaftliche Geschlossenheit, die Konzentration und die Effizienz. Als Prunkstück erwies sich die Defensive mit den beiden Abräumern (Löring/Mölzl) vor der Dreier-Abwehrkette und dem Torhüter Miletic. Sollte Trainer Rainer Hörgl dem Großteil seiner Neuen das Vertrauen schenken, wird von der Aufstiegself nicht viel übrig bleiben. Dass sie über mehr Erfahrung und individuelle Klasse verfügen als die "Alten" steht kaum außer Frage. Die Frage ist nur: Funktioniert der FCA dann auch als Kollektiv?
System & Taktik:


Die 3-5-2-Ausrichtung hat sich mehr als bewährt - darum wird Hörgl auch an ihr festhalten. Ansonsten will der Coach von seinen Spielern sehen, dass sie die Zweikämpfe in der Defensive gewinnen, schnell und tief in die Spitze spielen und kompakt auftreten.

Trainer & Umfeld:

Rainer Hörgl ist ein Glücksgriff. Mit seiner ruhigen und sachlichen Art führte er den FCA zum Aufstieg. Dass er die Sprache der Spieler spricht, hat er bewiesen. Allerdings ging es seit Hörgl fast nur bergauf. Es wird sich zeigen, wieviel Bonus der Trainer bei den Verantwortlichen hat, wenn es schlecht läuft. Zudem wurde neben Co-Trainer Kurt Kowarz auch Wolfgang Geiger (Ex-Kölner Co-Trainer) verpflichtet. Den vermeintlichen Coup landete der FCA aber mit der Verpflichtung von Manager Andreas Rettig, der sich allerdings nach seinem Scheitern in Köln erst beweisen muss.

Stimmen & Stimmung:

Das Interesse am FCA ist groß. Es scheint, als sei der Fußball in Bayerns drittgrößter Stadt aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Für das erste Spiel gegen den 1.FC Köln sind bereits über 10000 Karten abgesetzt. Zudem hofft man auf einen schnellen Neubau der reinen Fußball-Arena. Allerdings kommt der FCA mit der Finanzierung nicht so schnell voran wie gewünscht.

Fazit & Prognose:

Der FC Augsburg war die dominierende Mannschaft der vergangenen Regionalliga-Saison und stieg mit 19 Punkten Vorsprung auf den Drittplazierten SV Wehen auf. Dass dies in der Zweiten Liga nicht so weiter gehen kann, ist klar. Gelingt es Trainer Rainer Hörgl aber, aus den vielen guten Einzelspielern wieder eine Mannschaft zu formen, ist in Augsburg vieles möglich. Ein Mittelfeldplatz sollte dann kein Problem sein.
Robert Götz


SC Paderborn
Paderborn: Wie ersetzt Luhukay den abgewanderten Ndjeng?

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg hat Paderborn nur eines im Sinn: sich zu steigern, um den Ligaverbleib zu schaffen.

Gesetzt: Andrew Sinkala, Neuzugang vom SC Paderborn.
© imago

Mit Marcel Ndjeng und Markus Bollmann (beide Arminia Bielefeld) hat der SCP zwei Leistungsträger verloren. Die anderen Abgänge Albert Bunjaku (Erfurt), Sebastian Schoof (Emden), Bernhard Erkinger (Lustenau) und Stephan Loboué (Greuther Fürth) zählten nicht zur Stammelf. Die acht Neuzugänge stellen den Kader auf eine breitere Basis. Andrew Sinkala (1.FC Köln) ist im defensiven Mittelfeld gesetzt. Nils Döring (Siegen), Yilmaz Örtülü (Saarbrücken), Timo Röttger (Leverkusen), Jerome Colinet (Roda Kerkrade) und Dion Esajas (FC Zwolle) kämpfen um einen Platz in der Stammelf. Fumaca (Türkiyemspor Berlin) fällt verletzt aus; Lionel Djebi-Zadi (Ross County FC) hat körperlichen Nachholbedarf.
Tests & Tore:


In den ersten fünf Spielen blieben die Paderborner unbesiegt. Der Sieg über Bezirksligist Xanten (5:0) und die Partien gegen die Oberligisten Straelen (1:1), Verl (1:1) und Meppen (1:0) hatten allerdings wenig Aussagekraft. Beim 1:1-Remis gegen eine verstärkte B-Elf von Borussia Dortmund zeigte die Mannschaft gute Ansätze.
Stärken & Schwächen:


Mit David Fall, Roel Brouwers und Garry de Graef sind drei Akteure der starken Vierer-Abwehrkette (40 Gegentore in der Vorsaison) weiter an Bord. Anders als in der Vorserie ist jetzt jede Position doppelt besetzt. Probleme könnte es in der Offensive geben. Für Marcel Ndjeng (9 Tore, 10 Assists) wird ein Nachfolger benötigt. Sollte im Angriff René Müller ausfallen, müssen es Dion Esajas oder Timo Röttger richten.
System & Taktik:


Trainer Jos Luhukay hält am bewährten 4-2-3-1-System fest. Dabei kommt den beiden "Sechsern" zentrale Bedeutung zu. Im offensiven Mittelfeld tauschen die Außen oft ihre Positionen. Von allen Akteuren fordert Luhukay ein hohes Maß an Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und taktische Disziplin.
Trainer & Umfeld:


Jos Luhukay, der den SCP im vergangenen Jahr ins Profilager geführt hat, ist unumstritten. Der Holländer hat eine sympathische Art, arbeitet akribisch und bleibt stets besonnen. Zudem lebt er seinen Akteuren die professionelle Einstellung vor. Mit dem Sportlichen Leiter Günther Rybarczyk hat er bei der Auswahl der Neuzugänge Augenmaß bewiesen. Bei den Sponsorenverträgen und den Dauerkarten geht es weiter aufwärts. Probleme bereitet die Stadion-Situation. Die Baustelle der neuen 15000-Zuschauer-Arena liegt weiterhin still.
Stimmen & Stimmungen:


Nach dem guten neunten Platz der Vorserie bleiben die Verantwortlichen auf dem Teppich. "Wenn wir diesen Erfolg wiederholen wollen, müssen wir noch härter arbeiten", gibt Jos Luhukay die Richtung vor. "Allen muss klar sein, dass es schwerer wird als im ersten Jahr", assistiert Kapitän René Müller.
Fazit & Prognose:


Die Paderborner haben nicht die Bodenhaftung verloren. Der Kader wurde in qualitativer wie quantitativer Hinsicht sinnvoll aufgestockt. Die Stammelf ist weitgehend eingespielt und bildet ein Kollektiv. Wenn auch die Neuzugänge den Teamgedanken schnell verinnerlichen und Verletzungsprobleme ausbleiben, ist der erneute Klassenerhalt zu schaffen.
Jochem Schulze
 
1.FC Köln
Broich, Regisseur mit Klasse

Das Team von Coach Latour ist noch nicht eingespielt, dennoch muss der 1.FC Köln von Anfang an mit der Bürde des hohen Favoriten leben.
So will man Thomas Broich in Köln oft sehen: Jubelnd.
© imago

Kommen & Gehen:
Dem Abstieg folgte der große Umbruch: Gleich 19 Spieler verließen den Klub, darunter die Leistungsträger Podolski, Lell, Streit, Feulner und Streller. Von den neun Neuzugängen haben sich fünf auf Anhieb als augenscheinliche Verstärkungen herauskristallisiert: Broich, Ehret, Lagerblom, Baykal und Mitreski. Dazu kommt das vielversprechende Sturmtalent Chihi aus der eigenen A-Jugend. Rechtsverteidiger Bernt Haas geriet verletzungsbedingt ins Hintertreffen, Mittelfeld-Dribbler Gambino zeigte erst in den vergangenen Tagen aufsteigende Tendenz.
Tests & Tore:
Dem positiven Testspielstart gegen Artmedia Bratislava (3:1) folgte eine "schwarze Serie" gegen Austria Wien (2:4), Young Boys Bern (0:3), den FC Basel (1:2) und KSC Lokeren (2:3). Nach Abschluss der härtesten Vorbereitungsphase zeigte sich der FC jedoch plötzlich in hervorragender Verfassung, gewann gegen Hollands Vizemeister AZ Alkmaar (2:1) sowie beim heimischen "Blitzturnier" in je 45 Minuten gegen den FC Middlesbrough (2:0) und Athletic Bilbao (1:0).
Stärken & Schwächen:
Die Mannschaft macht einen spielerisch stärkeren Eindruck als im Vorjahr, was zum einen auf eine gute taktische Abstimmung, zum anderen aber auch auf die individuelle Klasse von Akteuren wie Regisseur Broich, Linksverteidiger Ehret, den Ballverteilern Cabanas und Baykal oder Torjäger Helmes zurückzuführen ist. In fußballerischer Hinsicht könnte Köln in der Zweiten Liga Maßstäbe setzen. Zudem dürfte die Balance stimmen, etwa dank des aggressiven Abräumers Lagerblom und des massiven Innenverteidiger-Duos Alpay/Mitreski. Und dank der bisher auch von den "Künstlern" gezeigten Kampfbereitschaft. Diese muss mindestens beibehalten werden, um sich in der Zweiten Liga durchzusetzen. Problem: Der Kader ist quantitativ dünn besetzt, das interne Leistungsgefälle könnte sich als zu groß herausstellen.
System & Taktik:
Favorisiert ist ein 4-4-2 mit zwei zentralen Spielern vor der Abwehr und davor zwei "verkappten" Spielmachern (Broich, Cabanas) auf den Halbpositionen. Alternativ wurde, speziell als "Kontersystem" (Latour), ein 4-2-3-1 einstudiert, in dem dann die Flügelflitzer Epstein und Gambino zum Zuge kämen.
Zum Thema:




Trainer & Umfeld:
Hanspeter Latour (59) hat seine Position trotz Abstiegs gefestigt, wird gar regelmäßig mit Sprechchören gefeiert. Seine Wunschspieler zeigen positive Ansätze, insgesamt erweist sich der Coach aktuell als Motor des Klubs, was seinen Vorgesetzten Michael Meier und Wolfgang Overath Ruhe verschafft.
Stimmen & Stimmungen:
Der Optimismus ist wieder mal überwältigend. 22000 Dauerkarten sind verkauft, nach dem bedeutungslosen "Blitzturnier" umarmten sich die Präsidiumsmitglieder auf der Ehrentribüne feierlich. Das "Unternehmen Wiederaufstieg" scheint auf bestem Weg.
Fazit & Prognose:
Die FC-Verantwortlichen, allen voran Trainer Hanspeter Latour, haben ein Team zusammengestellt, das als ein klarer Aufstiegsanwärter in die Saison geht - auch gegen wesentlich länger und zunächst besser eingespielte Konkurrenten. Abzuwarten bleibt indes, ob die relativ junge Truppe die nötige Konstanz nachweist und einen Einbruch wie etwa im Vorjahr der TSV München 1860 vermeidet.
Thiemo Müller
 
Wusste gar nicht das der stepanovic manger ist, ich dachte der trainiert immer noch mit cigarrillo im mund.:)
 
michael tönnies schrieb:
Wusste gar nicht das der stepanovic manger ist, ich dachte der trainiert immer noch mit cigarrillo im mund.:)


Er war Manager, zwischenzeitlich haben sich TuS Koblenz und Stepanovic schon wieder getrennt:eek:
 
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