Zebrastreifenblog – Heimatlied – Sektion Duisburg – Folge 50: Huisker Duisi mit einer MSV-Trilogie

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Kees Jaratz

In meinem Vorratsschrank für die Sektion Duisburg des Heimatslieds befinden sich Huisker Duisi schon etwas länger. Etwa zwei Jahre. Mir fiel das Duo auf, weil sie sich musikalisch und textlich originell zu Duisburg bekannten. Da sprach ein anderer Geist aus „Duisi vermissen“ und „Ignotanz“ . Der war selbstbewusst, unsentimental und hatte einen wahrhaftigen Zugriff auf die Wirklichkeit der Stadt. Diese Songs waren Ausnahmen im sonst meist gefühligen Heimatliedsound. Das bleibt nun aber weiter im Vorratsschrank. Huisker Duisi bekommen eine zweite Folge in meiner Sammlung. Denn heute geht es um die zu Beginn dieser Saison entstandenen drei Songs, in denen das Duo ihr Verhältnis zum MSV besingen.

Vorab: Diese Folge meiner Heimatliedsammlung könnte auch zu einem Baustein einer stadtsoziologischen Studie werden. Hatte Huisker Duisi bei Funkes WAZ/NRZ doch schon auch gute Presse. Wenn ich aber die Klickzahlen bei Youtube sehe, folgte dem nun leider nicht der verdiente Run auf die Clips. Liegt das nun an zu wenig Leserinnen und Lesern der Lokalpresse überhaupt, an dem hohen Durchschnittsalter von Abonnenten oder aber ist das Duisburger Publikum zu konservativ für diesen anderen Heimatliedklang? Dass rockig angehauchtes Liedgut in ausgetretenen Pfaden öfter geklickt wird als Huisker Duisi, will mir nicht in den Kopf.

Musikalisch greifen Huisker Duisi in einen Bereich zwischen minimalistischem Elektrosound und punkigen Gitarrenriffs. Ihre Texte bringen das Leben als Anhänger des MSV auf den Punkt. Diese Songs kommen mir vor wie der Soundtrack zu meiner MSV Duisburg Fußballfibel. In den Songs lässt sich das Nebeneinander von Ärger, Enttäuschung und Verbundenheit mit dem Verein erkennen, die auch ich in dem Buch immer wieder aufgreife. Sie gibt es seit Generationen in Duisburg. Was ich Anfang der 70er Jahre im Büro meiner Mutter als Kind mithörte, hat in „Ich komm nie wieder bis nächste Woche“ eine Liedform erhalten.


Ralf Koss alias Kees Jaratz: MSV Duisburg Fußballfibel, S. 31


Die Gesamtsituation zu Beginn dieser Saison umreißt „Graue Maus“. Egal in welcher Liga, der Verein bleibt im Leben. Der wahrhaftige Blick auf die Gegebenheiten unterstreicht diese Verbundenheit. Da darf der Text auch ironische Töne bekommen, wenn es heißt „die schönste graue Maus ist ein Zebra“.


Die beiden von Huisker Duisi haben anscheinend die 90er Jahre mit dem MSV als prägende Zeit erlebt. Aber natürlich wissen wir Stadiongänger jeden Alters, wovon sie singen, wenn nach diesen Besuchen all der Spiele einer Saison von einem selbst die dauerhafte Verbindung zum Verein nicht ganz begriffen wird. Schließlich gab es viel zu oft in den letzten Jahren Ärger und Enttäuschung. Da bleibt als Resumée nichts anderes als war „Trotzdem schön“.


Ihr seht mich begeistert von Huisker Duisi und vielleicht kriegen wir ja mal eine Veranstaltung gemeinsam hin – Ein Lesungskonzert. Die passenden Textstellen aus der Fußballfibel hatte ich jedenfalls sofort parat.

Hinweise auf weitere online zu findende Duisburg-Lieder nehme ich gern entgegen. Helft mit die Sammlung wachsen zu lassen.

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