Cheftrainer Dietmar Hirsch

Das belegt in erschreckendem Maße den Fussball, den wir spielen und unterstreicht das miese Gefühl, das einige hier haben, trotz der, angesichts dieser Fakten, exzellenten Punktesusbeute bisher
Man muss da natürlich auch ein bisschen trennen können. Die Statistiken beschreiben halt nur die Spielweise. Eigentlich enthalten sie relativ wenig Wertung, je nach Standpunkt. Ich habe sie nur aufgeführt weil speziell diese Thematik auf der PK eine große Rolle gespielt hat.

Ich denke, Hirsch werden die Werte relativ egal sein, so denn er sie überhaupt kennt.
 
Nach meiner Erfahrung ist das im Training ziemlich schwer zu simulieren. Weil ein Gegentor lange nicht die Konsequenzen wie im Wettspiel hat und die Spieler sich sehr gut kennen, sind die Aufbauspieler viel mutiger und mental gefestigter. Du kannst also Trainer natürlich die Räume etwas kleiner abstecken, um den Druck zu erhöhen, aber dann sind Passdistanzen und Anlaufwege nicht mehr realistisch.

Deswegen muss so eine Entwicklung auch immer im Wettspiel angestoßen, geprobt und gelebt werden.

Ich sehe die extremen Werte in Köln auch nicht allzu kritisch. Das ist halt der Hirsch-Ball. Das wird sich über die Wintermonaten auch nicht groß ändern. Gerade wenn die Plätze holpriger werden, wird eher noch mehr gebolzt. Mir missfällt eher wie er das auf der PK verkauft. Die Mannschaft ist schuld und eigentlich will er nicht so spielen, nehme ich ihm einfach nicht ab...

Die Herausforderung es im Training zu simulieren und zu entwickeln ist nachvollziehbar. Und um es im Spiel zu üben fehlt der Mut und oder Wille.

Wobei ich als Spieler und Trainer nie erlebt habe, wie es anfühlt in einer „Schweineliga“ unbedingt erster werden zu müssen.

Und das macht mit der Truppe mit Sicherheit auch ne ganze Menge, so dass dann eben die Risikovermeidung vorgezogen wird (so meine Annahme).
 

Nach meiner Erfahrung ist das im Training ziemlich schwer zu simulieren. Weil ein Gegentor lange nicht die Konsequenzen wie im Wettspiel hat und die Spieler sich sehr gut kennen, sind die Aufbauspieler viel mutiger und mental gefestigter. Du kannst also Trainer natürlich die Räume etwas kleiner abstecken, um den Druck zu erhöhen, aber dann sind Passdistanzen und Anlaufwege nicht mehr realistisch.
Das mit den Trainingsinhalten wäre schon spannend. Grundsätzlich lernt man Wettkampf nur durch Wettkampf, denn es ist primär ein Kopfthema.

Gutes Aufbauspiel ist für mich darüber hinaus aber eine Mischung aus Struktur, Antizipation, Annahme und Passsicherheit unter Druck, wobei die Antizpation fast das Wichtigste ist, da die mir genau die Sekundenbruchteile mehr Ruhe am Ball gibt, die ich für den guten Ball brauche.

Gerade die letzten beiden kann ich sehr gut trainieren, und auch Antizipation.

Aber: Je besser die Struktur, desto einfacher die Antizipation. Je mehr Wechsel ich in Formation und System habe, desto schwächer die Struktur, desto schwerer die Antizipation und je höher damit das Passrisiko - das ist für mich persönlich eine Teilerklärung unserer Probleme an dieser Stelle. So lange wir in der Formation reaktiv bleiben, lässt sich das sehr schwer auflösen.

Leverkusen z.B. rotierte zwar auch viel - aber in einem sehr klaren System - das auf einer total stabilen Dreierkette und einer fast ebenso stabile vertikalen Achse Xakha, Wirtz aufgebaut war. Abgesehen davon, dass das völlig irre Qualität ist, fehlt bei uns weiterhin genau dieser Fixpunkt im Mittelfeld. Diese eine Person, die IMMER anspielbar sein will, und bei der jeder weiss, dass er sie auch anspielen kann.

Wenn Du aber von Anfang an unter maximalem Ergebnisdruck spielst, kannst Du Dir die typischen Fehler einer strukturellen Einspielphase eigentlich nicht leisten. Das macht die ganze Sache trainertechnisch - finde ich - schon extrem anspruchsvoll.
 
Das mit den Trainingsinhalten wäre schon spannend. Grundsätzlich lernt man Wettkampf nur durch Wettkampf, denn es ist primär ein Kopfthema.

Gutes Aufbauspiel ist für mich darüber hinaus aber eine Mischung aus Struktur, Antizipation, Annahme und Passsicherheit unter Druck, wobei die Antizpation fast das Wichtigste ist, da die mir genau die Sekundenbruchteile mehr Ruhe am Ball gibt, die ich für den guten Ball brauche.

Gerade die letzten beiden kann ich sehr gut trainieren, und auch Antizipation.

Aber: Je besser die Struktur, desto einfacher die Antizipation. Je mehr Wechsel ich in Formation und System habe, desto schwächer die Struktur, desto schwerer die Antizipation und je höher damit das Passrisiko - das ist für mich persönlich eine Teilerklärung unserer Probleme an dieser Stelle. So lange wir in der Formation reaktiv bleiben, lässt sich das sehr schwer auflösen.

Leverkusen z.B. rotierte zwar auch viel - aber in einem sehr klaren System - das auf einer total stabilen Dreierkette und einer fast ebenso stabile vertikalen Achse Xakha, Wirtz aufgebaut war. Abgesehen davon, dass das völlig irre Qualität ist, fehlt bei uns weiterhin genau dieser Fixpunkt im Mittelfeld. Diese eine Person, die IMMER anspielbar sein will, und bei der jeder weiss, dass er sie auch anspielen kann.

Wenn Du aber von Anfang an unter maximalem Ergebnisdruck spielst, kannst Du Dir die typischen Fehler einer strukturellen Einspielphase eigentlich nicht leisten. Das macht die ganze Sache trainertechnisch - finde ich - schon extrem anspruchsvoll.
Lernen im Training und dann im Wettkampf ausprobieren ist es doch eher....
Leverkusen ist da ein schlechtes Beispiel wie man in dieser Saison sieht, es läuft nicht immer gleich, da die Gegner sich ja auch auf sowas einstellen.
Sport ist Kopfsache und diese Entscheidungen im Spiel umzusetzen erfordert ein inneres Selbstbewusstsein, Mut und das Wissen um das eigene Können. Dazu Mitspieler die wissen was kommen könnte und wenig Fehler die gemacht werden.
Das ergibt sich erst mit vielen Spielen, die erfolgreich beendet werden. Auch Leverkusen hatte letzte Saison grottige Spiele dabei und manchmal erst in den Nachspielminuten die rettenden Ideen oder das Glück, dass die Gegner nicht getroffen haben.
Um Meister in einer Liga zu werden ist also viel zu bedenken, aber den 1:0-Ansatz halte ich erst mal für eine gesunde Basis. Mit jedem Erfolg wächst das Selbstbewusstsein und es wird besser. Wenn die Mannschaft und das Trainerteam es dann auch noch verstehen aus den schwächeren Auftritten trotzdem zählbares mitzunehmen steht dem Erfolg doch wenig im Weg, außer es gibt wirklich eine Über-Mannschaft die von irgendwoher kommt.
Also lasst uns erst mal weiter Punkt für Punkt einsammeln und besonders wichtig nach der Weihnachtspause gut aus den Startlöchern zu kommen. Viele Herbstmeister haben in der Rückrunde schon alles weggeworfen und sind nach hinten durchgereicht worden.
Das natürlich wir alle uns über hohe Siege in Serie freuen würden ist doch klar, da würde auch D.H. sofort ja sagen, nur die anderen teams der RL West sind keine Karnevalstruppen (siehe Mertesacker 2014) und lieber am Ende der Saison mit vielen schmutzigen Siegen irgendwie Meister werden und aufsteigen als mit tollem Fußball noch eine Runde in der RL drehen müssen!
In dem Sinne: MSVereint....nur der MSV
 
Lernen im Training und dann im Wettkampf ausprobieren ist es doch eher....
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In dem Sinne: MSVereint....nur der MSV
Kopfsachen sind mein Beruf, da stimme ich Dir in dem allermeisten zu - mir ist im Moment nur nicht klar, wo das was Du schreibst, in irgendeinem Widerspruch steht zu dem, was ich gesagt habe - inklusive der Tatsache, dass wir einfach sehr wenig "Probier"-Raum haben. Die Bedingungen unter denen wir spielen, machen es sehr schwer, in ein vergleichbar stabiles Grundsystem wie Leverkusen letztes Jahr zu kommen. Leverkusen konnte letztes Jahr zunächst mit sehr wenig Druck völlig aus dem Windschatten starten, da war man froh über jeden Punkt: Wir standen diese Saison ab Minute 1 voll im Sturm und müssen jeden einzelnen Punktverlust rechtfertigen, bzw. müssen uns ja schon rechtfertigen, wenn Punkte nicht souverän genug eingefahren werden. Das ist für mich der Kernunterschied zu Bayer letztes Jahr: Wie schwer das ist, was wir aktuell machen, erfährt Bayer dieses Jahr und das führt (bei mir) immer wieder zu diesem einen Satz zurück: Es ist nicht einfach immer zu gewinnen - mit keinem Kader der Welt. Wer glaubt, das sei einfach, hat es nie versucht.
 
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