Das mit den Trainingsinhalten wäre schon spannend. Grundsätzlich lernt man Wettkampf nur durch Wettkampf, denn es ist primär ein Kopfthema.
Gutes Aufbauspiel ist für mich darüber hinaus aber eine Mischung aus Struktur, Antizipation, Annahme und Passsicherheit unter Druck, wobei die Antizpation fast das Wichtigste ist, da die mir genau die Sekundenbruchteile mehr Ruhe am Ball gibt, die ich für den guten Ball brauche.
Gerade die letzten beiden kann ich sehr gut trainieren, und auch Antizipation.
Aber: Je besser die Struktur, desto einfacher die Antizipation. Je mehr Wechsel ich in Formation und System habe, desto schwächer die Struktur, desto schwerer die Antizipation und je höher damit das Passrisiko - das ist für mich persönlich eine Teilerklärung unserer Probleme an dieser Stelle. So lange wir in der Formation reaktiv bleiben, lässt sich das sehr schwer auflösen.
Leverkusen z.B. rotierte zwar auch viel - aber in einem sehr klaren System - das auf einer total stabilen Dreierkette und einer fast ebenso stabile vertikalen Achse Xakha, Wirtz aufgebaut war. Abgesehen davon, dass das völlig irre Qualität ist, fehlt bei uns weiterhin genau dieser Fixpunkt im Mittelfeld. Diese eine Person, die IMMER anspielbar sein will, und bei der jeder weiss, dass er sie auch anspielen kann.
Wenn Du aber von Anfang an unter maximalem Ergebnisdruck spielst, kannst Du Dir die typischen Fehler einer strukturellen Einspielphase eigentlich nicht leisten. Das macht die ganze Sache trainertechnisch - finde ich - schon extrem anspruchsvoll.