Schimanski – Duisburgs ungeliebter Held

Eigenltich müsste die Stadt Duisburg George ein Denkmal setzen. Wenigstens sein Konterfei - ähnlich der Legendenwand in der Arena - an prominenter Stelle in der Stadt hinpinseln...
Mach et jut, Götz. Du warst ein ganz, ganz großer deines Fachs!
 
Kaum zu glauben und unendlich schade. :frown:

Und überraschend, wie sonst nur wenige Todesnachrichten. Denn WENN mir ein Schauspieler bis zuletzt pure Vitalität, Fitness und beinahe unverwüstliche Jugendlichkeit demonstriert (vielleicht aber auch nur im wahrsten Sinne "geschauspielert") hat, dann war es Götz George aka Horst Schimanski. Für mich war der Kerl einer der wenigen Gründe dafür, die Sache mit dem Alter vielleicht nicht ganz so hoch zu hängen und ernst zu nehmen, weil da einer ist, dem das zwischen Kopf bis Fuß, wie auch zwischen den Ohren, nix ausmacht.

Und nun? Götz George ist gestorben und ich werde Fuffzich. Einmal mehr: Danke, Danke 2016.

Zu "Schimanski" ist fast alles gesagt. Außerdem fühle ich mich da an dieser Stelle als "Nicht-Duisburger" irgendwie falsch. Schimanski gehört Duisburg. Insofern zwinge ich mich dazu, mich hier nicht an den übermächtigen Kommissar und Local Hero, sondern an die Vielzahl seiner anderen Rollen zu erinnern, die allein schon genügt hätten, um Götz George ein Denkmal zu setzen. Mein persönliches Schlüsselerlebnis fand schon sehr früh statt. Ich sage nur "Schatz im Silbersee" :D

Dann aber, eigentlich nur wenig später, seine Verkörperung des Rudolf Höß, des Lagerkommandanten von Auschwitz. Der Film hieß "Ein deutsches Leben" oder so ähnlich und hat mich dann tagelang beschäftigt. Und das derart, daß ich mich nicht nur an den Film, sondern auch an diese Beschäftigung noch heute ganz detailliert erinnern kann. Das schaffen nicht viele Filme, das lösen nur sehr wenige Schauspieler bei mir aus.

Es bleibt mir heute nur mich für großartige Filme zu bedanken und (wie immer in diesem Falle sehr unbestimmt und das Beste hoffend) Ruhe und Frieden zu wünschen :bengalonv1:

PS: Hoffentlich musste Deinen ollen CX, die olle Oxyd-Runkel, da oben nicht weiterfahren :panik:
 
Es ist nicht allein George, sondern auch Schimmi gestorben. Solange er lebte, lebte auch die leise und zuletzt sicherlich illusorische Hoffnung wieder einen neuen Schimmi zu sehen.

Ich habe auf Grund gewisser Aussagen nicht nur bewundernd, sondern teils auch kritisch zwischen dem Menschen und der Filmrolle differenziert. Für viele Duisburger gab es da keinen Unterschied. Aber eine seiner letzten stillen Botschaften in der schwersten Stunde des MSV 2013 hat mir gezeigt, dass es doch mehr war als eine Filmrolle in einer Stadt (siehe Profilbild). George hatte seinen eigenen Charakterkopf. Er lässt sich nicht vor irgendeine Kamera mit einer Botschaft stellen, wenn er nicht dahinter steht.

Ich kenne im nahen Umfeld einige, die nun in ein ganz tiefes Loch fallen könnten und greife zum Handy...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schimmi du bist ein Duisburger.
Einfach unfassbar. Ich sehe ihn noch vor mir am Buchenbaum...eine Tatort Szene wo er mit Tanne nur in den Eingang der Fa. Spaeter geht...den ganzen Tag haben die diese Szene gedreht. Den ganzen Tag hab ich zugeschaut.
Wir werden immer weniger, der Lauf der Zeit, mit Schimmis Worten...SCHEI.....SSE...
Jung machet gut...du bist eine Legende und hinterlässt bei mir gerade ein tiefes Loch
 
Mist. Hatte gedacht, wenigstens der wäre unsterblich. Aber zumindest Schimi ist es ja auch irgendwie (also unsterblich).
 
Traurig.

Schimmi stand natürlich für Duisburg, aber auch insbesondere für den MSV.

Der erste Schimmi-Tatort: Duisburg - Ruhrort. Schimmi pennte im MSV T-Shirt - was war ich stolz. Und am nächsten Tag regte sich die Bildzeitung noch tierisch auf - Herrlich!

Danke. Grüß Thanner.
 
Wenn ich drei Namen nenne, die in unmittelbarer Weise mit der Stadt Duisburg verbunden sind, gehört Götz George, alias Schimansky zu 100 % dazu !

 

Anhänge

  • image.jpeg
    image.jpeg
    312.4 KB · Aufrufe: 361
  • image.jpeg
    image.jpeg
    312.4 KB · Aufrufe: 354
Zuletzt bearbeitet:
Sehr traurig :bengalonv1:Ruhe in Frieden, Götz George! Ein ganz Großer ist von der Bühne gegangen. Was war es immer spannend, vor dem Fernseher zu sitzen und mit der Familie fach zu simpeln, wo denn gerade die Szene gedreht wurde. Herrlich. Auf ewig wird dieser große deutsche Schauspieler Götz George mit unserer Stadt eng verbunden bleiben. Macht einen auch irgendwie stolz. Obwohl es ja schon die Horst-Schimanski-Gasse in Ruhrort gibt, fände ich einen Götz-George-Straße auch klasse.
 
Man müsste den neuen Bahnhofsplatz so nennen oder zumindest ein kleines Denkmal dort hinsetzen.

Genau, wie Freddie Mercury am Genfer See oder Monaco Franze In München. Vor allem wären wir die erste Stadt in Tatort-Deutschland, die einem Tatort-Kommissar ein Denkmal baut. Ist auf jeden Fall positive Presse und zeigt, wie herrlich "bekloppt" wie wir hier sind.
 
Ich dachte der George altert nicht...
Rip Götz, du hast meine Jugend begleitet, ob im Kino, TV oder bei Peter Pomm an der Wand.

Vorab, Schimanski ging mir immer auf den Keks. Zuviel Geschrei und Gefluche.
Ob das dem Duisburger Image gut getan hat, weiß ich nicht wirklich.
Den Duisburger Bekanntheitsgrad im deutschen Sprachraum, hat Schimi ohne Frage deutlich gesteigert.
Seine schauspielerische Meisterschaft Ist unbestritten. Der Moment wo er nackt im Mittelkreis,
des heiligen Wedaustadions aufwacht, ist eine Sternstunde deutscher Fernsehgeschichte.

Mach et jut..
Und nochmal "sorry Götz" das mein Dad Dir im Bierdorf den Cognac über die Hose gegossen hat..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein guter alter Kumpel von mir ( Schauspieler und so eine Art Machotyp ( Rollen), die heutztage im Zuge der Weicheierkommissare mit psychischen Problemen, immer selterner besetzt werden, hat seinen ersten TV Auftritt im 1. Duisburger Tatort Schimmi zu verdanken. Eine kurze Rolle in der Kneipe, aber für ihn damals der Karrtierestart. Er war oft mit seiner damaligen Freundin ( Nachbarin von Götz George in Berlin Schlachtensee), gemeinsam mit ihm auf Sardinien. Wenn sie mir dann von den Begegnungen mit Götz dort erzählten, meinte man einen ganz anderen Menschen zu kennen! Äusserst Öfentlichkeitsscheu, ruhig, in sich gekehrt und mehr der Zuhörer als der Erzähler. Aber auch verbittert, mit sich und der Welt unzufrieden, ein Star, aber auch ein Mensch, und zwar ein ganz besonderer! Für mich ein Schauspieler über den noch die mächste Generation sprechen wird, im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Weichgezeichneten !

Ein Nachruf der anderen Art :

http://www.spiegel.de/kultur/tv/goetz-george-nachruf-auf-den-grossen-schauspieler-a-1099929.html
 
Goetz-George-Hamborner-Verlag.jpg


Februar 1985. Autogrammstunde bei Schossau in Hamborn. Ich habe ihn in den 90gern mal bei Filmaufnahmen ebenfalls in Hamborn am Altmarkt gesehen. Im Film wirkte er immer so groß, aber als er dann da stand wunderte ich mich das er doch um einiges kleiner war als gedacht. Aber die Größe macht man ja nicht daran fest. Er war mit Sicherheit ein "Großer".
 
Der Mensch mit dem Button an der schwarzen Weste, mit dem "Schimmi" da quatscht, sieht aus wie der junge Franzl Beckenbauer :nunja: Und der ältere Mann rechts im hellgrauen Sakko wie Hans Georg Kiesinger :eek:

Ist das Bild denn wirklich aus den 80ern? :D

Ernsthafter:

Ich glaube, Götz George hat auch irgendwie immer das Gefühl gehabt, trotz aller Anstrengungen und Leistungen, im Schatten seines Vaters Heinrich George zu stehen und litt zusätzlich auch an dessen Rolle im Vergnügunsapparat der NS-Zeit. Ich meine, daß er diese Last auch zwischen manchen Zeilen der Öffentlichkeit gestanden hat. Ich fand das immer sehr verwunderlich, weil ich persönlich und höchstwahrscheinlich meine ganze Generation (von Jüngeren ganz zu schweigen) seinen Vater als Schauspieler gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Und daß der gegen "Schimanski" ein Gigant gewesen sein soll, konnten wir uns überhaupt nicht vorstellen, weil besser doch gar nicht ging. Heute ist mir natürlich klar, daß ein gewisser Typus von Vater Söhne bis zu deren Lebensende massiv beeinflussen können.

Nochmals großen Respekt und vielen Dank für viele Stunden wirklicher Unterhaltung in einem TV, einer Sache, die ich heute leider nur noch sehr punktuell erfahre. Danke zudem für die sich langsam durchsetzende Akzeptanz der Schlabberjacke, die ich mit Begeisterung in mehreren Ausführungen getragen habe. Mehr Taschen als Stoff und manch versteckte Tasche habe ich bis zur Entsorgung der Klamotte gar nicht gefunden ;)
 
Sorry für OT, aber soll das das Trostpflästerchen für die Ignoranz gegenüber der MSV-Spiele in der dritten Liga sein?:varle:

Nee, Spaß (oder besser: Ärger) beiseite, freu mich wie Schnitzel über jeden gezeigten Schimi-Tatort.
Aber beim Thema 100. Wiederholung hat der WDR ja auch quasi 'n Heimspiel.
 
Ich freue mich auch riesig über die Filme. Noch dazu mit MSV Anstrich...herrlichst!

Fand es letzten Samstag schon cool, da hab ich den Jan Fedder von 1982 kaum erkannt, mit Vollbart und langer matte
 
Wenn man überlegt, dass die Streifen "Zahn um Zahn" und "Zabou" damals satte 2,7 beziehungsweise 1,5 Millionen Menschen in die Kinos lockten, wird man sich bewusst, welchen hohen Stellenwert die Schimanski Tatorte damals hatten.

@SchwarzeRose
Vielen Dank für die Info zum Filmforum Double Feature - Pflichttermin für Schimanski Fans!
 
Zuletzt bearbeitet:
Anlässlich des gestrigen Todestag von Götz George zeigt der WDR heute um 22.10 Uhr noch mal jenen Film,der den Schimanski-Mythos begründete: "Duisburg Ruhrort"

Im Anschluss daran läuft dort noch der Tatort: Tote Taube in der Beethovenstraße vom US-Regisseur Samuel Fuller.Zwar etwas spät,aber definitiv ebenfalls sehenswert.
 
Am Freitag, 23. Juni, 22 Uhr, zeigt Das Erste „Die Schwadron“ (1997), in der Horst #Schimanski sechs Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst erstmals wieder nach #Duisburg kommt. Anlass ist die Ermordung seines Ex-Kollegen Christian Thanner. „Die Schwadron“ (Regie: Joseph Rusnack) sei „der beste Schimanski, den es je gab, und man möchte die meisten der 29 alten Folgen vergessen für diesen einen Auftritt“, schrieb damals der stern.
 
"Ze-bra-strei-fen weiß und blau, im-mer wie-der M-S-V .... " :brueller:

"Nee, dat warn nich unsere, die Zebras, dat waren Rot-Weiße ..." :D


Junge, Junge, da sind so einige echte Highlights drin. Sowohl in den Dialogen als auch in den Bildern (Abendspiel RWE). Köstlich! :old:
 
In den wenigen, kurzen Originalszenen erkennt man - wenn man vom "alten Eisen" ist - einige bekannte.
Teilweise fungierten einige davon bis in die Gegenwart als Ordner...
Und wenn ich von "Ordnern" und "Damals" spreche, dann waren die "Ordner" berühmt - berüchtigt.
"Duisburg? -Sehr gefährilch! Da hauen die Ordner mit rein" :D:D
War über die Grenzen des Ruhrpotts allseits bekannt
Und ich spreche jetzt von der Zeit, als ein freundliches "kommt doch mal rüber" mit einem Besuch über das Marathontor promt & ohne weitere Aufforderungen nachgegangen wurde....
 
Zuletzt bearbeitet:
Jaja, goldene alte Zeiten.
Bei dem Spiel war ich auch. Freitag Abend , 0-2 verloren, 6000 Zuschauer. Und das war im der Saison schon relativ viel!
Kotz.


Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
 
Zurück
Oben